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10-30-2019
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Vorwerk Kobold VR300 vs. Xiaomi Roborock S6 – Test 2019
Ich habe mir gerade den Saugroboter Test von Stiftung Warentest der Ausgabe 03/2019 angeschaut und war offen gestanden enttäuscht, dass eines der beliebtesten Modelle am Markt, der Xiaomi Roborock S6 nicht mit einbezogen wurde. Ich bezweifle, dass der Testsieger, der Vorwerk Kobold VR300 besser ist, insbesondere, wenn ich mir das Preis-Leistungsverhältnis anschaue. Wie ist ihre Erfahrung zu beiden Modellen?
Ich gebe Ihnen da recht. Der Test geht am Markt vorbei, wenn er nur die vermeintlich bekanntesten Marken, aber nicht die besten Modelle in den Vergleich einbezieht. Gerade der Roborock mit seinem guten Preis-Leistungsverhältnis hätte hier nicht fehlen dürfen. Was soll’s - der Vergleich ist leicht angestellt:
Reinigungsleistung:
Der Kobold VR300 hat mit seiner D-Form einen echten Vorteil, wenn es um die Reinigung von Ecken geht, bei denen der Roborock mit seiner rundenform ein Defizit aufweist, allerdings ist die Drehmöglichkeit des Kobold aufgrund der D-Form eingeschränkt, so dass vor und nach den Ecken eine mangelhafte Reinigung resultiert. Sein Vorteil wird also zum Nachteil und neutralisiert diese Stärke. Die D-Form hat er übrigens mit den Modellen von Neato gemeinsam, z.B. dem Neato Robotics Botvac D7 (https://amzn.to/2q7ZYwY). Das kommt nicht von ungefähr, da beide Firmen zusammenarbeiten. Wer also einen D-Form Roboter sucht, kann alternativ zu den günstigeren Neato Modellen schauen, auch wenn die Saugleistung beim Vorwerk besser zu sein scheint.Zurück zum Vergleich: Beide Robots überwinden Hürden bis 2cm Höhe. Beide nutzen einen Laser-Scanner, die insbesondere bei Dunkelheit einer Kameratechnologie, wie der des Roomba i7 (https://amzn.to/34hxZcC) überlegen ist. Der Kobold hat zusätzlich einen Ultraschallsensor, der das Übersehen von Hindernissen besser verhindert. Ein Infrarot(IR)-Sensor dient der Abgrunderkennung. Weitere Sensoren verhindern Kollisionen und starkes Auffahren auf Hindernisse.
Beide besitzen einen Filter, der Roborock sogar einen Feinstaub HEPA-Filter – gut für Allergiker.
Der Staubbehälter beim VR300 fasst 530ml, beim Roborock 480ml. Das reicht in der Regel gut für einen Saugvorgang. Man sollte den Behälter nicht zu voll werden lassen, da sonst die Saugleistung abnimmt. Beide Roboter zeigen ein gutes Reinigungsbild bei Tierhaaren.
Bürsten:
Die Hauptbürste mit Rundlamellen und Borsten sowie die Seitenbürste aus Borsten des Kobold sind mit denen des Roborock vergleichbar. Roborock setzt mittlerweile auf eine Silikonbürste an der Seite, was langlebiger sein soll. Aus meiner Sicht kein gravierender Vorteil, eher ein Neuerung für Marketingzwecke.Lautstärke:
Der VR300 hat eine Lautstärke bei Maximalleistung von bis zu 70dB, was vergleichsweise laut ist. Der Roborock "schleicht" dagegen mit 50dB-58dB bei maximaler Leistung durch die Wohnung und ist damit einer der leisesten Saugroboter am Markt.Raum- und Etagenreinigung:
Das Erstellen von Zeitplänen, No-Go-Lines ist bei beiden möglich. Der Roborock bietet die Möglichkeit, Räume zu benennen und gezielt zu reinigen. Hinzu kommt die Möglichkeit mehrere Karten zu speichern und auf verschiedenen Etagen effizienter und individualisiert zu reinigen. Mehr dazu findet ihr hier: https://www.produck.de/quack/2169/wie-funktioniert-die-mehrkartenspeicherung-beim-xiaomi-roborock-s6.Akku:
Die Kapazität beträgt 5130mAh beim Vorwerk vs. 5200mAh beim Roborock. Der Kobold verbraucht allerdings verhältnismäßig viel Energie und hält so trotz großem Akku nur 60 Minuten bei Maximalleistung bis 90 Minuten im ECO-Modus durch. Da das Gerät natürlich stets zwischendurch einen Boxenstopp einlegen kann, um den Akku wieder zu laden, ein nicht allzu dramatischer Nachteil. Die Ladezeit beträgt 3-4h. Der Roborock lädt ca. 3 h bei anschließenden 2,5h Arbeitszeit.Bedienung: App & Sprachassistenten:
Zur Inbetriebnahme muss man sich sowohl bei Xiaomi, wie auch bei Vorwerk in der App registrieren. Es wird bei beiden eine Standortfreigabe angefordert, was unnötig scheint. Roborock ermöglicht es bestimmte Reinigungsbereiche zu definieren, der Kobold leider nicht. Beide besitzen eine Fernsteuerung, Zeitpläne können erstellt werden, Statistiken, Protokolle sind verfügbar, Sperrlinien können eingezogen werden. Der Roborock gibt zudem den Live-Status beim Saugen wieder, während die Karte beim Kobold erst nach dem Saugvorgang einsehbar ist.Beide Roboter liefern Reinigungskarten und Reinigungsstatistiken. Die Steuerung der wesentlichen Funktionen ist per Alexa bei beiden möglich. Um den VR300 zu steuern, muss man häufig den gesamten Namen des Roboters wiedergeben, z.B. ‚Alexa, sage Kobold Roboter, er soll die Reinigung starten.‘ Ein einfaches ‚Alexa, starte die Reinigung‘ würde ausreichen. Vermutlich will man sichergehen, dass die Ansage nicht mit anderen Geräten in Konflikt gerät, d.h. ein paar wenige Fälle führen hier zu unnötig komplizierten Ansagen.
Per Tasten: Natürlich kann man beide Roboter auch manuell am Gerät starten, stoppen und einen bestimmten Bereich reinigen lassen (Spot Cleaning). Der Kobold hat hier ein nutzerunfreundliches System implementiert, bei dem die SPOT Taste mit der BASE Taste auf einem Button liegt, es somit zu Konflikten kommt, wenn man einen Spot reinigen will und in der Nähe der Base ist bzw. den VR300 zur Base leiten will und weit entfernt davon ist. Eine LED zeigt einem an, welche Funktion gerade zur Verfügung steht. Das Ganze hat Potenzial nach oben. Der Roborock zeigt hier eine verlässlichere manuelle Bedienfunktionalität.
Anders als der Roborock besitzt der Kobold keine Sprachausgabe. Bei großen Wohnungen hat so der Roborock natürlich den Vorteil, dem Benutzer seine Position zurufen zu können. Habe ich noch nie gebraucht, aber wer weiß… Wichtiger ist die Sprachausgabe für Fehlermeldungen, die so eine schnelle, gezielte Behebung ermöglichen. Der Roborock hat den Vorteil hier klar auf seiner Seite. Beim Kobold bleibt einem nur der Blick in die App.